Die Münchner Innenstadt verwandelte sich gestern in ein buntes Farbenmeer. Rund 180.000 Menschen feierten bei der Christopher Street Day Parade 2025. Das sind 20.000 mehr als im Vorjahr, wie die Veranstalter mitteilten. Die Route führte vom Marienplatz über den Odeonsplatz bis zum Königsplatz.
«München zeigt heute sein weltoffenes Gesicht», sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter bei der Eröffnung. Besonders beeindruckend waren die kreativen Kostüme und Wagen der über 90 teilnehmenden Gruppen. Der Wagen des Gesundheitsamts überraschte mit einer Drag-Show zum Thema sexuelle Gesundheit.
Als langjährige Beobachterin der Münchner CSD-Parade fiel mir die wachsende Unterstützung durch lokale Unternehmen auf. Die Regenbogenfahnen an Geschäften entlang der Kaufingerstraße sind deutlich mehr geworden. Doch kritische Stimmen bemängelten die zunehmende Kommerzialisierung. «Der CSD muss ein politisches Event bleiben», betonte Aktivist Thomas Lechner vom Pride-Komitee.
Die Stimmung blieb friedlich und ausgelassen. Die Polizei meldete keine besonderen Vorkommnisse. Für das kommende Jahr planen die Organisatoren eine noch größere Veranstaltung mit internationalem Kulturprogramm. Der CSD bleibt nicht nur eine Feier, sondern auch ein wichtiges Zeichen für Toleranz in unserer Stadtgesellschaft.