Die brutale Messerattacke auf eine schlafende Frau in Berlin-Moabit hat ein juristisches Nachspiel gefunden. Das Landgericht Berlin verurteilte den 40-jährigen Täter zu 13,5 Jahren Haft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft stach der Mann im Januar 2024 mehr als 30 Mal auf sein Opfer ein.
„Die Beweislage war erdrückend», erklärte Oberstaatsanwältin Heike Müller nach der Urteilsverkündung. Der Täter hatte sich nachts Zugang zur Wohnung der 37-jährigen Frau verschafft und sie im Schlaf mit einem Küchenmesser attackiert. Das Opfer überlebte nur durch eine Notoperation. Besonders erschütternd: Die Polizeistatistik zeigt einen Anstieg von Messerangriffen im Bezirk um fast 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Gerichtssaal wirkte der Angeklagte teilnahmslos. Als langjährige Berichterstatterin im Kiez fällt mir auf, wie sehr diese Tat die Nachbarschaft verändert hat. Viele Anwohner haben ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. „Wir müssen Gewaltprävention stärker in den Fokus rücken», betonte Bezirksstadtrat Thomas Weber bei einem Bürgerdialog letzte Woche.
Die Verurteilung bringt dem Opfer keine vollständige Genugtuung. Die Frau leidet weiterhin unter schweren psychischen Folgen. Der Täter wird zudem nach Verbüßung seiner Haftstrafe in eine psychiatrische Einrichtung überwiesen. Die Tragödie von Moabit bleibt eine Mahnung, wie dünn der Firnis unserer alltäglichen Sicherheit manchmal sein kann.