Die Landeshauptstadt Dresden hat ein Wasserentnahmeverbot aus Oberflächengewässern erlassen. Seit Montag dürfen Bürger kein Wasser mehr aus Bächen, Flüssen oder Teichen entnehmen. Die anhaltende Trockenheit hat die Pegel dramatisch sinken lassen. Nach Angaben des Umweltamtes liegen die Wasserstände bereits 30 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt.
Die Maßnahme gilt vorerst bis zum 30. September und betrifft besonders Kleingärtner und Landwirte. «Die niedrigen Wasserstände gefährden zunehmend die Tier- und Pflanzenwelt in unseren Gewässern», erklärt Umweltamtsleiter René Herold. Verstöße können mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Die städtischen Kontrolldienste haben ihre Präsenz an den Gewässern bereits verstärkt.
Als ich gestern am Kaitzbach entlanglief, waren die Auswirkungen der Trockenheit unübersehbar. Stellenweise liegt das Bachbett bereits frei. Die lokale Kleingartenvereinigung «Dresdner Aue» hat bereits reagiert und sammelt Regenwasser in großen Tanks. «Wir verstehen die Notwendigkeit, müssen aber kreative Lösungen finden», sagt Vereinsvorsitzende Maria Lehmann.
Für Privatgärten empfiehlt die Stadt, auf gespeichertes Regenwasser zurückzugreifen oder die Bewässerung in die frühen Morgenstunden zu verlegen. Die Wetterprognosen geben wenig Hoffnung auf baldige Besserung. Experten sehen in der aktuellen Situation ein weiteres Warnzeichen für die Folgen des Klimawandels, die auch vor unserer Elbmetropole nicht haltmachen.