Als ich gestern mit Kollegen über Sommerpläne sprach, kamen wir unweigerlich auf das Thema Freibadbesuche. Die unbeschwerte Atmosphäre dort hat jedoch in Gelnhausen einen ernsten Riss bekommen. Im dortigen Freibad wurden mehrere Mädchen Opfer sexueller Übergriffe – ein Vorfall, der mich als Journalistin und Mensch gleichermaßen erschüttert.
Die Polizei ermittelt aktuell gegen sieben Tatverdächtige im Alter zwischen 17 und 45 Jahren. Laut Staatsanwaltschaft wurden bislang sechs Mädchen im Alter von 13 bis 15 Jahren belästigt. Die mutmaßlichen Täter sollen die Mädchen im Wasser bedrängt und unsittlich berührt haben. Der Vorfall ereignete sich bereits am 16. Juni, wurde aber erst jetzt öffentlich bekannt.
«Wir nehmen solche Vorfälle äußerst ernst und arbeiten intensiv an der Aufklärung», erklärte ein Sprecher der zuständigen Polizeidirektion. Die Stadt reagierte umgehend mit verschärften Sicherheitsmaßnahmen im Freibad.
Ich erinnere mich an meine eigenen sorglosen Freibadtage als Teenagerin. Der Gedanke, dass solche Orte der Freude zu Schauplätzen von Übergriffen werden können, macht mich betroffen. Eine Bekannte, die als Sozialarbeiterin arbeitet, erzählte mir kürzlich von Präventionsprogrammen an Schulen. «Junge Menschen müssen früh lernen, Grenzen zu erkennen und zu respektieren», sagte sie.
Dieser Vorfall reiht sich leider in eine beunruhigende Entwicklung ein. In mehreren deutschen Städten wurden ähnliche Übergriffe gemeldet. Er zeigt, wie wichtig konsequenter Schutz vor sexualisierter Gewalt ist – besonders an Orten, die eigentlich für unbeschwerte Sommerfreuden stehen sollten. Die Balance zwischen Sicherheitsmaßnahmen und offener Badekultur bleibt eine gesellschaftliche Herausforderung.