Die Straßen unserer Stadt haben sich gewandelt. Was vor sechs Jahren als Innovation gefeiert wurde, ist heute oft Stein des Anstoßes: E-Tretroller. Überall abgestellt, manchmal mitten auf Gehwegen oder vor Eingängen. Eine alltägliche Szene, die nun der Vergangenheit angehören soll. Seit dem 1. Juli 2025 gelten bundesweit neue Parkregeln für die elektrischen Flitzer.
Gestern noch beobachtete ich, wie eine ältere Dame mit Rollator einen umständlichen Bogen um drei achtlos abgestellte E-Scooter machen musste. Solche Situationen sollen künftig vermieden werden. Die neuen Regelungen sehen designierte Parkzonen vor, ähnlich wie bei Carsharing-Fahrzeugen. «Wir möchten den öffentlichen Raum wieder für alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen nutzbar machen«, erklärt Verkehrsminister Volker Wissing bei der Vorstellung der Verordnung.
Die Betreiberfirmen müssen nun in Zusammenarbeit mit den Kommunen Abstellflächen ausweisen und digital kennzeichnen. Das Abstellen außerhalb dieser Zonen wird mit Strafgebühren belegt, die direkt an die Nutzer weitergegeben werden. In München hat man dieses System bereits im Frühjahr getestet – mit erstaunlichem Erfolg. Die Beschwerden gingen um 74 Prozent zurück.
Für mich persönlich kommt die Regelung nicht überraschend. Beim letzten Stadtspaziergang zählte ich auf 500 Metern Wegstrecke 17 wild abgestellte E-Tretroller. Die Balance zwischen innovativer Mobilität und städtischem Zusammenleben scheint nun endlich gefunden. Mehr Informationen zu den neuen Regelungen finden Sie auf der Webseite des Bundesverkehrsministeriums.
Die E-Scooter-Revolution hat ihre Kinderkrankheiten überwunden. Was bleibt, ist eine geregelte Integration in unseren Mobilitätsmix. Ein Beispiel dafür, dass technologischer Fortschritt und gesellschaftliches Miteinander keine Gegensätze sein müssen – wenn die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.