Ein blutiger Vorfall erschütterte gestern Abend den Stuttgarter Osten. In der Ostendstraße kam es zu einem tödlichen Gewaltverbrechen, bei dem die Polizei den mutmaßlichen Täter durch Schüsse stoppte. Laut Polizeipräsidium Stuttgart wurden seit Jahresbeginn bereits elf Gewaltdelikte im Stadtbezirk registriert – ein beunruhigender Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
Anwohner berichten von lauten Schreien gegen 21:30 Uhr. «Ich hörte Hilferufe und dann mehrere Schüsse. Es war schrecklich», erzählt Monika L., die seit 15 Jahren im Viertel wohnt. Die alarmierten Beamten trafen auf einen bewaffneten Mann, der auf ihre Anweisungen nicht reagierte. Nach bisherigen Ermittlungen hatte er zuvor einen anderen Mann mit einem Messer tödlich verletzt. Der Täter wurde durch Polizeischüsse schwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Sein Zustand ist kritisch.
Die Straße war bis in die frühen Morgenstunden abgesperrt. Die Kriminalpolizei sicherte Spuren am Tatort. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat Ermittlungen aufgenommen, auch der Polizeieinsatz selbst wird untersucht. Besonders erschütternd: Der Vorfall ereignete sich unweit einer Grundschule, was viele Eltern zusätzlich beunruhigt.
Der Bezirksbeirat Ost plant eine Sondersitzung zum Thema Sicherheit im Viertel. Langfristig soll die Polizeipräsenz verstärkt werden. Der Vorfall zeigt erneut, wie schnell Gewalt auch in vertrauter Umgebung eskalieren kann. Während die Ermittlungen laufen, bleibt die Verunsicherung im sonst lebendigen Stadtteil spürbar.