Am Flughafen Köln/Bonn klickten gestern Mittag die Handschellen. Bundespolizisten nahmen einen 35-jährigen Mann fest, der per europäischem Haftbefehl gesucht wurde. Der aus Albanien stammende Mann wollte nach Tirana fliegen, als die Beamten bei der Ausreisekontrolle zuschlugen. Die Fahndungstreffer in den polizeilichen Datenbanken ließen keinen Zweifel – der Mann wurde wegen schweren Raubes in Italien gesucht.
Die italienischen Behörden hatten den Haftbefehl bereits vor zwei Jahren ausgestellt. Der Gesuchte soll an mehreren Überfällen auf Juweliergeschäfte beteiligt gewesen sein. «Solche Festnahmen zeigen die Wichtigkeit internationaler Polizeizusammenarbeit», erklärt Polizeisprecher Michael Heinen. Der Flughafen Köln/Bonn ist mit über 12 Millionen Passagieren jährlich ein wichtiger Kontrollpunkt für Fahndungen.
Vor Ort konnte ich beobachten, wie routiniert die Beamten bei der Festnahme vorgingen. Kein Drama, keine Schreie – nur präzise Handgriffe und klare Anweisungen. Der Verhaftete leistete keinen Widerstand und wurde direkt in Gewahrsam genommen. Eine Passagierin meinte kopfschüttelnd: «Da sieht man mal wieder, dass die Welt klein ist. Man kann sich nirgendwo verstecken.»
Der Mann wurde dem Haftrichter vorgeführt und sitzt nun in Auslieferungshaft. In den kommenden Wochen wird er vermutlich nach Italien überstellt. Dieser Fall erinnert daran, dass die europäische Justiz einen langen Atem hat. Kriminelle mögen zeitweise untertauchen, doch die vernetzten Fahndungssysteme schließen das Netz immer enger.