In Hamburgs Stadtteil Groß Borstel löste ein Gefahrstoffalarm am Mittwochnachmittag einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Messgeräte hatten Blausäure in der Küche eines Imbisses an der Borsteler Chaussee nachgewiesen. Die hochgiftige Substanz kann bereits in geringen Mengen tödlich wirken, wie Experten der Feuerwehr vor Ort erklärten.
Die Einsatzkräfte reagierten sofort und sperrten den Bereich weiträumig ab. «Bei solchen Einsätzen gehen wir kein Risiko ein, die Sicherheit aller Beteiligten hat absolute Priorität«, sagte Feuerwehrsprecher Jan Peters. Insgesamt 35 Personen wurden aus dem Gebäude evakuiert und in einem nahegelegenen Bus betreut. Ein Spezialtrupp mit Chemikalienschutzanzügen untersuchte die verdächtige Gasflasche, die vermutlich für den Betrieb eines Grills genutzt wurde. Die Anwohner zeigten sich besorgt, aber dankbar für das schnelle Eingreifen. Als langjährige Berichterstatterin in diesem Viertel habe ich selten eine so reibungslose Evakuierung erlebt.
Nach mehreren Stunden konnte schließlich Entwarnung gegeben werden. Die Messungen bestätigten zwar den Blausäurefund, aber in einer nicht lebensbedrohlichen Konzentration. Alle Evakuierten durften in ihre Räumlichkeiten zurückkehren. Die Polizei hat Ermittlungen zur Herkunft der Gasflasche aufgenommen. Der Vorfall zeigt, wie wichtig regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen in Gastronomiebetrieben sind.