In Stuttgart rückt der Eröffnungstermin für das Mega-Projekt Stuttgart 21 in weite Ferne. Die Deutsche Bahn hat erneut Verzögerungen bei der geplanten Inbetriebnahme im Dezember 2025 eingeräumt. Nach Informationen des SWR könnte selbst eine Teileröffnung zum Fahrplanwechsel 2026 gefährdet sein. Bereits über 11 Milliarden Euro sind in das umstrittene Bauprojekt geflossen.
Die Probleme häufen sich: Neben technischen Schwierigkeiten bei der digitalen Sicherungstechnik ETCS verzögert auch der aufwendige Brandschutz die Fertigstellung. Experten bezweifeln mittlerweile den gesamten Zeitplan. «Wir müssen ehrlich sein – die aktuelle Entwicklung macht eine pünktliche Eröffnung immer unwahrscheinlicher», erklärte Verkehrsexperte Prof. Martin Weber von der Universität Stuttgart. Die Bahn hält offiziell noch am Eröffnungstermin fest, räumt jedoch «erhebliche Herausforderungen» ein.
Wer regelmäßig am Bahnhofsgelände vorbeikommt, sieht zwar Fortschritte beim markanten Kelchstützen-Dach, aber der unterirdische Bereich bereitet Kopfzerbrechen. Die Stuttgarter reagieren mittlerweile mit Galgenhumor. Die Stadt plant dennoch weiter mit der Umgestaltung des frei werdenden Gleisvorfelds. Ob und wann die ersten Züge durch den Tiefbahnhof rollen werden, bleibt vorerst offen. Klar ist nur: Die Geduld der Stuttgarter wird weiter auf die Probe gestellt.