In den Pflegeheimen Hamburgs leiden Senioren zunehmend unter sommerlichen Hitzewellen. Bei Temperaturen über 30 Grad steigt die Belastung für ältere Menschen deutlich. Das Gesundheitsamt Hamburg verzeichnete im letzten Sommer einen Anstieg hitzebedingter Notfälle bei über 75-Jährigen um 23 Prozent.
«Die Situation ist ernst, aber wir handeln», erklärt Maria Schulz, Leiterin des Pflegeheims Alsterblick. Viele Einrichtungen haben inzwischen Hitzeschutzpläne entwickelt. Klimaanlagen werden nachgerüstet, spezielle Trinkpläne eingeführt und schattige Außenbereiche geschaffen. Der Senat fördert diese Maßnahmen mit einem Sofortprogramm von 2,5 Millionen Euro. Die Umsetzung erfolgt jedoch unterschiedlich schnell. Während moderne Heime bereits gut ausgestattet sind, kämpfen ältere Einrichtungen mit baulichen Herausforderungen.
Als ich letzte Woche das Seniorenheim in Barmbek besuchte, fiel mir auf, wie erfinderisch das Personal geworden ist. Mit feuchten Tüchern und selbstgebauten Beschattungen versuchen sie, die Hitze erträglicher zu machen. «Wir brauchen mehr als Improvisationstalent», sagt Pflegedienstleiter Thomas Weber. «Langfristige Lösungen sind gefragt.»
Die Behörde für Gesundheit plant nun verbindliche Hitzeschutzstandards für alle Pflegeeinrichtungen. Bis 2026 sollen alle Hamburger Heime klimaresistent sein. Die Herausforderung bleibt groß, denn die Sommer werden heißer. Doch die Stadt stellt sich der Verantwortung für ihre verletzlichsten Bürger.