Ein technischer Defekt legte gestern den ICE-Verkehr zwischen Berlin und Hamburg für mehrere Stunden lahm. Die vielbefahrene Strecke, auf der täglich über 60 Züge verkehren, war ab dem späten Nachmittag bis in die Abendstunden blockiert. Hunderte Reisende strandeten an Bahnhöfen oder saßen in den betroffenen Zügen fest.
«Wir mussten drei Züge evakuieren und Ersatzverkehr organisieren», erklärte Bahnsprecherin Maria Lehmann. Besonders am Berliner Hauptbahnhof herrschte Chaos, wo sich die Warteschlangen an den Informationsschaltern schnell verlängerten. Die Ursache war nach ersten Erkenntnissen ein Schaden an der Oberleitung bei Wittenberge. Auch der Regionalverkehr war betroffen, wodurch selbst Pendler kaum Ausweichmöglichkeiten hatten.
Wie ich vor Ort beobachten konnte, reagierten viele Reisende mit bemerkenswerter Geduld, obwohl die Kommunikation seitens der Bahn zu wünschen übrig ließ. «Die Information kam tropfenweise und viel zu spät», beschwerte sich ein Geschäftsreisender aus Spandau.
Die Strecke ist inzwischen wieder freigegeben, aber mit Verspätungen muss noch bis heute Mittag gerechnet werden. Die Bahn prüft nun den genauen Hergang. Für Vielpendler bleibt es ein weiteres Kapitel in der leidigen Geschichte der Bahnprobleme auf dieser wichtigen Verbindung.