Im Berliner Stadtteil Friedrichshain kam es heute Morgen zu einem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter. Vier maskierte Täter attackierten gegen 8:30 Uhr das Fahrzeug vor einer Bankfiliale in der Frankfurter Allee. Nach Polizeiangaben wurden dabei mehrere Schüsse abgegeben. Die Kriminalstatistik verzeichnet bereits den dritten Geldtransporter-Überfall in der Hauptstadt in diesem Jahr.
Die Täter flüchteten mit einer noch unbekannten Beute in einem dunklen Audi, der später ausgebrannt in Lichtenberg gefunden wurde. «Wir gehen von professionellen Tätern aus, die strategisch vorgegangen sind», erklärte Polizeisprecher Martin Weber. Ein Sicherheitsmitarbeiter erlitt leichte Verletzungen und wurde ambulant behandelt. Während der Tätersuche kreiste ein Polizeihubschrauber über dem östlichen Stadtgebiet. Als langjährige Beobachterin der Berliner Kriminalitätsszene fällt mir auf, wie präzise diese Überfälle mittlerweile ablaufen – fast wie ein Drehbuch.
Der Kiez rund um die Frankfurter Allee bleibt vorerst in Alarmbereitschaft. Die Polizei hat eine Sonderkommission eingerichtet und bittet Zeugen um Hinweise. Experten vermuten Verbindungen zu ähnlichen Fällen in anderen deutschen Großstädten. In Berlin mischt sich nun wieder die alte Sorge unter Anwohnern: Ist die Hauptstadt bei organisierten Verbrechen besonders attraktiv geworden?