Die Berliner Taxibranche macht mobil. Gestern versammelten sich über 200 Taxifahrer am Brandenburger Tor, um für Mindestpreise zu demonstrieren. Nach Angaben des Berliner Taxiverbands sind die Umsätze seit 2019 um fast 40 Prozent eingebrochen – eine existenzbedrohende Entwicklung für viele Fahrer.
«Wir können von unserer Arbeit kaum noch leben», erklärt Hamid Wessam, der seit 15 Jahren als Taxifahrer in Berlin unterwegs ist. Die Konkurrenz durch Fahrdienste wie Uber und gestiegene Betriebskosten setzen der Branche zu. Der Berliner Senat prüft nun die Einführung von Mindestpreisen, wie sie in Hamburg bereits erfolgreich praktiziert werden.
Bei meinen Fahrten durch Kreuzberg und Mitte sehe ich immer mehr leere Taxistände. Besonders die älteren Fahrer trifft die Krise hart. Viele arbeiten inzwischen zwölf Stunden täglich, um über die Runden zu kommen. Fahrgäste bemerken derweil längere Wartezeiten, da bereits hunderte Taxis aus dem Stadtbild verschwunden sind.
Die Taxibranche hofft auf schnelle politische Entscheidungen. Eine Verordnung könnte noch vor dem Sommer kommen. Bis dahin fahren Berlins Taxifahrer weiter am Limit – im wahrsten Sinne des Wortes.