Die Berliner Feuerwehr schlägt Alarm: Im ersten Halbjahr 2024 rückten die Einsatzkräfte zu 236.413 Einsätzen aus – ein besorgniserregender Anstieg von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders die Rettungsdiensteinsätze erreichten mit 216.608 Fällen einen neuen Höchststand. Fast 600 Mal täglich heulten die Sirenen durch unsere Kieze.
«Wir stoßen zunehmend an unsere Grenzen», erklärt Landesbranddirektor Karsten Homrighausen beim Pressegespräch im Hauptquartier an der Voltstraße. Die Belastung für die rund 4.500 Einsatzkräfte wächst stetig. Auch die 1.458 Brandeinsätze und 18.347 technischen Hilfeleistungen tragen zur angespannten Lage bei. Als ich letzte Woche die Wache in Neukölln besuchte, berichteten erschöpfte Sanitäter von kaum existierenden Pausen zwischen den Einsätzen.
Wer den Notruf 112 wählt, muss zunehmend länger warten. Die durchschnittliche Eintreffzeit stieg auf 9 Minuten und 24 Sekunden – weit entfernt vom Idealwert. Die Feuerwehr reagiert mit Verstärkung: 24 neue Rettungswagen sollen bis Ende des Jahres die Flotte ergänzen. Innensenatorin Iris Spranger betont: «Wir investieren massiv in die Sicherheit unserer Stadt.»
Während die Politik über Lösungen berät, spüren wir Berliner die Auswirkungen täglich. Der Personalmangel bleibt trotz Einstellungsoffensive kritisch. Was heute noch als Rekordzahl gilt, könnte morgen bereits Normalität sein.