Der Sommer zeigt seine unbarmherzige Seite. Gestern Nachmittag wölbte sich auf der A5 südlich von Frankfurt plötzlich die Fahrbahndecke nach oben. Die extreme Hitze hatte den Asphalt buchstäblich aufbrechen lassen. Ein Phänomen, das man «Blow-up» nennt und das bei anhaltenden Temperaturen über 30 Grad immer häufiger auftritt.
Die Autobahn in Richtung Süden musste zwischen Zeppelinheim und Langen/Mörfelden komplett gesperrt werden. Polizei und Autobahnmeisterei reagierten sofort. «Bei solchen Hitzeschäden geht die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer immer vor«, erklärt Robert Hartmann von der Autobahn GmbH. «Die aufgewölbte Fahrbahn kann schwere Unfälle verursachen, besonders bei hohen Geschwindigkeiten.»
Ich war selbst im Stau gefangen. Über drei Stunden Stillstand bei brütender Hitze. Neben mir Familien mit quengelnden Kindern, Berufspendler mit schmelzenden Eistüten und Urlauber, deren Reisepläne durcheinandergewirbelt wurden. Die Solidarität war trotzdem spürbar – Wasserflaschen wurden geteilt, manche stiegen aus und unterhielten sich über Fahrbahnmarkierungen hinweg.
Die Reparaturarbeiten dauerten bis in die Nacht. Laut Verkehrsexperten könnten solche Hitzeschäden mit dem Klimawandel zunehmen. Unsere Infrastruktur ist für die neuen Extremtemperaturen nicht ausgelegt. Vielleicht müssen wir uns an neue Reisegewohnheiten gewöhnen – und die Wettervorhersage künftig auch für unsere Straßen im Blick behalten.