Die Hauptstadt im Umbruch: Das C/O Berlin zeigt ab heute die Ausstellung «Berlin, 1990er – Bilder einer Zeitenwende». Über 200 Fotografien dokumentieren das Berlin nach dem Mauerfall. Besonders eindrucksvoll: Aufnahmen vom Wandel der Brachen im Osten und der entstehenden Clubszene.
Die 90er Jahre in Berlin waren wild, ungezähmt und voller Möglichkeiten. «Es war, als gehöre die Stadt niemandem und gleichzeitig allen», erinnert sich Kurator Felix Hoffmann. Die Ausstellung vereint Werke von 13 Fotografen, darunter Ben de Biel und Philipp von Recklinghausen, die mit ihren Kameras die Euphorie und den Aufbruch einfingen. Zwischen leerstehenden Häusern und improvisierter Kunst entstand eine einzigartige Kultur. Die Fotos zeigen besetzte Häuser in Friedrichshain, Techno-Partys im Tresor und vergängliche Momente in einer Stadt im Wandel. Als Berliner erkennt man viele Orte kaum wieder – wo heute teure Neubauten stehen, sieht man auf den Bildern Brachland und kreatives Chaos.
Die Ausstellung läuft bis zum 11. Januar 2024 und bietet einen unvergleichlichen Blick in eine Zeit, die das heutige Berlin maßgeblich geprägt hat. Was die Bilder besonders wertvoll macht: Sie dokumentieren einen Moment der Freiheit, der nie wiederkehren wird. Wie Fotograf Ben de Biel betont: «Wir wussten nicht, dass wir Geschichte festhalten.»