Der Rauch begleitete mich auf der gesamten Fahrt. Kilometerweit zieht er über die sächsische Landschaft, während Flammen im Wald bei Meißen unerbittlich weiterwüten. Seit Mittwoch kämpfen mehr als 220 Einsatzkräfte gegen einen der größten Waldbrände Sachsens der letzten Jahre. Die Trockenheit der vergangenen Wochen hat den Boden bereitet für ein Inferno, das bereits über 28 Hektar erfasst hat.
In Coswig und Umgebung tragen viele Menschen Atemschutzmasken. Der beißende Geruch dringt in jede Ritze. «Wir haben so etwas hier noch nie erlebt», erzählt mir Anwohnerin Claudia Weber (57), während sie besorgt zum Himmel blickt. Besonders kritisch: Der Brand wütet in unwegsamem Gelände. Hubschrauber kreisen über dem Areal und werfen Löschwasser ab, doch der Wind facht die Flammen immer wieder an.
Gestern konnte ich beobachten, wie freiwillige Helfer Getränke zu erschöpften Feuerwehrleuten brachten. Diese Solidarität berührt mich. Feuerwehrmann Thomas Schmidt erklärt mit rußgeschwärztem Gesicht: «Der Waldboden brennt bis zu 30 Zentimeter tief. Das macht die Löscharbeiten extrem schwierig.»
Die Klimaveränderung macht solche Extremereignisse häufiger. Laut Deutschem Wetterdienst nehmen Dürreperioden auch in unseren Breiten zu. Was heute in Meißen passiert, könnte morgen anderswo geschehen. Während ich zurückfahre, sehe ich Familien, die Notfallrucksäcke packen – eine neue Realität, mit der wir leben lernen müssen.