Die Morgendämmerung brach gerade an, als ein ICE zwischen Hannover und Hamburg zum Schauplatz eines erschreckenden Vorfalls wurde. Ein 29-jähriger Syrer griff gestern zwei Landsleute mit Axt und Hammer an. Das Zugpersonal alarmierte sofort die Polizei, während mutige Mitreisende eingriffen und den Angreifer überwältigten.
In unserem Alltag verlassen wir uns auf die Sicherheit öffentlicher Verkehrsmittel. Doch manchmal wird diese trügerische Normalität jäh unterbrochen. Die beiden Opfer erlitten glücklicherweise nur leichte Verletzungen und konnten nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. Der ICE wurde in Lüneburg außerplanmäßig gestoppt, wo Bundespolizisten den Täter festnahmen. «Dank des beherzten Eingreifens von Mitreisenden konnte Schlimmeres verhindert werden», erklärte ein Sprecher der Bundespolizei.
Letzten Sommer saß ich selbst in einem Zug, als eine hitzige Auseinandersetzung eskalierte. Die Besonnenheit der Zugbegleiter beeindruckte mich damals zutiefst. Sie handelten professionell und deeskalierend – ähnlich wie das Bahnpersonal in diesem aktuellen Fall.
Die genauen Hintergründe der Tat sind noch unklar. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Solche Vorfälle hinterlassen bei allen Beteiligten Spuren. Sie werfen Fragen zur Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln auf. Gleichzeitig zeigen sie, wie wichtig Zivilcourage in unserer Gesellschaft ist. Menschen, die in Notsituationen füreinander einstehen, geben Hoffnung in beunruhigenden Zeiten.