Der Hamburger Hafen steht vor der größten Erweiterung seit Jahrzehnten. Ein milliardenschweres Ausbauprojekt soll den Hafenbetrieb bis 2040 zukunftssicher machen. Nach Angaben der Hafenbehörde HPA wurden letztes Jahr über 115 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen – trotzdem verliert Hamburg zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit.
«Wir müssen jetzt handeln, um im internationalen Vergleich nicht abgehängt zu werden», erklärt Hafensenator Michael Westhagemann bei der Vorstellung der Pläne. Die Erweiterung umfasst die Vertiefung des Fahrwassers und den Ausbau von Container-Terminals. Besonders der Nordhafen soll modernisiert werden. Als Anwohnerin des Hafenviertels sehe ich täglich, wie dringend diese Maßnahmen sind. Die riesigen Containerschiffe können bei Niedrigwasser kaum noch passieren.
Umweltschützer kritisieren die Pläne dennoch scharf. Die Initiative «Lebendige Elbe» warnt vor weitreichenden Folgen für das Ökosystem. Auch die Finanzierung ist umstritten.
Der Hafen bleibt Hamburgs wirtschaftliches Herz. Über 150.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt vom Hafenbetrieb ab. Die Bauarbeiten sollen bereits im Frühjahr 2025 beginnen. Ob der ambitionierte Zeitplan eingehalten werden kann, wird sich zeigen. Wie ein alter Hafenarbeiter neulich zu mir sagte: «Dat ward Tied – sonst laufen uns die Rotterdamer den Rang ab.»