Die traditionelle Silvesterparty am Brandenburger Tor steht vor dem Aus. Das Land Berlin hat den jährlichen Zuschuss von 600.000 Euro gestrichen. Diese Nachricht schockiert viele Berliner, die das Feuerwerk und die Feier zum Jahreswechsel als festen Bestandteil des Stadtlebens betrachten.
Seit fast 30 Jahren lockt die Veranstaltung hunderttausende Besucher in die Hauptstadt. «Ohne die finanzielle Unterstützung des Landes ist eine Durchführung in der gewohnten Form nicht möglich», erklärt Veranstalter Maiko Heinrich. Der Senat begründet die Entscheidung mit der angespannten Haushaltslage. Alternative Finanzierungsmodelle, etwa durch verstärktes Sponsoring, konnten bisher nicht realisiert werden. Die Zeit für Verhandlungen wird knapp, nur noch wenige Wochen bleiben bis zum Jahreswechsel.
Als langjährige Beobachterin der Berliner Kulturszene sehe ich, wie diese Absage das Image der Stadt beschädigen könnte. Der Wegfall eines international bekannten Events trifft auch die lokale Wirtschaft hart. Gastronomen und Hotelbetreiber in Mitte befürchten erhebliche Einbußen.
Die Zukunft der Silvesterfeier bleibt ungewiss. Für viele Berliner verschwindet ein Stück Identität, das über Jahrzehnte zum kollektiven Gedächtnis der Stadt gehörte. Was bleibt, ist die Hoffnung auf eine kleinere, von Sponsoren getragene Alternative – oder die Wiederaufnahme der Tradition in wirtschaftlich besseren Zeiten.