Der malerische Eibsee am Fuße der Zugspitze ist dieser Tage Schauplatz eines bewegenden Dramas. Seit Sonntagnachmittag werden ein Vater und sein Sohn vermisst, die mit einem Tretboot auf dem See unterwegs waren. Die Suche läuft auf Hochtouren, doch der türkisfarbene Bergsee gibt seine Geheimnisse nur widerwillig preis.
Gestern beobachtete ich die Einsatzkräfte bei ihrer akribischen Arbeit. Taucher der Wasserwacht durchkämmen den bis zu 32 Meter tiefen See, während Hubschrauber ihre Kreise ziehen. «Es ist wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen», erklärt ein sichtlich erschöpfter Rettungsschwimmer. Die Wassertemperatur liegt bei nur etwa 16 Grad, was die Bedingungen zusätzlich erschwert.
Besonders berührend sind die Angehörigen, die am Ufer ausharren. Ich erinnere mich an eine ähnliche Situation vor zwei Jahren am Chiemsee. Damals ging alles gut aus. Hier bleibt die bange Frage: Werden die Vermissten gefunden?
Die Polizei Garmisch-Partenkirchen hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen um Hinweise. Zwischen dem idyllischen Panorama der Bayerischen Alpen und der angespannten Atmosphäre am See entsteht ein beklemmendes Kontrastbild. Der Eibsee, sonst ein Ort der Erholung, wird zur Kulisse eines Schicksalsdramas, das uns alle berührt und nachdenklich stimmt.