Als ich letzte Woche durch die politischen Nachrichten scrollte, blieb mein Blick an einem vertrauten Namen hängen: Jens Spahn. Die Maskenaffäre lässt den ehemaligen Gesundheitsminister einfach nicht los. Trotz einer Sonderermittlung des Bundesrechnungshofs reißt die Kritik nicht ab.
Die Zahlen sprechen für sich: Fast eine Milliarde Euro floss während der Pandemie in Masken-Schnellkäufe. Besonders brisant: Für rund 300 Millionen Masken zahlte das Ministerium Höchstpreise von sechs Euro pro Stück – ein Vielfaches des späteren Marktpreises. «Diese Verschwendung von Steuergeldern ist beispiellos und hätte auch in der Notlage vermieden werden können», kritisiert der Finanzexperte Professor Klaus Müller im Gespräch mit mehreren Medien.
Ich erinnere mich noch gut an die Anfangsphase der Pandemie. Die Unsicherheit war greifbar. Jeder wollte Masken, niemand hatte welche. Zwischen Hamsterkäufen und Engpässen fühlte man sich wie in einem schlechten Film. Natürlich musste schnell gehandelt werden. Aber rechtfertigt das wirklich jeden Preis?
Besonders fragwürdig erscheint das sogenannte «Open-House-Verfahren», bei dem praktisch jeder Anbieter zu Festpreisen liefern konnte. Die daraus resultierenden Rechtsstreitigkeiten kosten uns bis heute Millionen. Der Bundesrechnungshof empfiehlt nun, aus diesen Fehlern für künftige Krisen zu lernen. Mehr zu den Details der Untersuchung findet man bei der taz.
Die Maskenaffäre zeigt einmal mehr: Zwischen Krisenmanagement und Kontrollverlust ist der Grat schmal. Besonders in Notlagen sollten wir von unseren Politikern erwarten dürfen, dass sie verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umgehen. Transparenz ist kein Luxus – sie ist die Grundlage unseres Vertrauens.