Morgens auf dem Weg zur Redaktion beobachte ich oft pensionierte Lehrer beim Kaffeeplausch. Sie genießen ihren wohlverdienten Ruhestand. Was viele nicht wissen: Diese Pensionen belasten den Landeshaushalt Niedersachsens erheblich. Die aktuellen Zahlen zeigen ein besorgniserrendes Bild für die kommenden Jahre.
Niedersachsen muss derzeit jährlich etwa 3,7 Milliarden Euro für Pensionen aufbringen. Diese Summe wird laut Finanzministerium bis 2040 auf über 5 Milliarden Euro ansteigen. Der Pensionärsberg wächst stetig. Besonders die Lehrkräfte machen mit etwa 60 Prozent den größten Teil der Pensionäre aus. «Die demografische Entwicklung stellt uns vor enorme Herausforderungen», erklärt Finanzminister Gerald Heere. Die Pensionslasten seien eine «Hypothek aus vergangenen Jahrzehnten».
Letzte Woche traf ich einen ehemaligen Kollegen, der jetzt im Finanzministerium arbeitet. Er zeigte mir Grafiken der Altersstruktur im öffentlichen Dienst. Die Kurven waren eindeutig. Anders als viele Bundesländer hat Niedersachsen keinen ausreichenden Pensionsfonds aufgebaut. Die finanzielle Vorsorge wurde jahrzehntelang vernachlässigt. Stattdessen müssen die laufenden Kosten aus dem aktuellen Haushalt gedeckt werden.
Beim Nachdenken über diese Zahlen wird mir klar: Die Pensionslasten sind ein generationenübergreifendes Problem. Sie beeinflussen, wieviel Geld für Schulen, Straßen oder Klimaschutz zur Verfügung steht. Der schmale Grat zwischen Wertschätzung für Landesbedienstete und finanzieller Nachhaltigkeit wird Niedersachsens Politik noch lange beschäftigen. Manchmal sind es die unsichtbaren Posten im Haushalt, die unsere Zukunft am stärksten prägen.