Als die Junisonne über Berlin heute unerbittlich brannte, dachte ich an die Klimastatistik, die gestern veröffentlicht wurde. Wir haben gerade den heißesten Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Westeuropa erlebt. Mit durchschnittlich 25,7 Grad übertraf der Monat den bisherigen Rekord von 2022 um erstaunliche 1,3 Grad.
In Hamburg schmolz der Asphalt, während in Madrid die Menschen nachts in Parks schliefen. «Was wir erleben, ist die neue Normalität der Klimakrise», erklärte Dr. Claudia Werner vom Deutschen Wetterdienst. «Diese Extremereignisse werden häufiger und intensiver.» Besonders besorgniserregend: In Frankreich wurden an 18 Tagen Temperaturen über 35 Grad gemessen. Die Waldbrandgefahr bleibt extrem hoch. Letzten Dienstag stand ich vor leeren Gemüseregalen im Supermarkt – Ernteausfälle wegen Trockenheit. In meinem Schrebergarten kämpfe ich täglich ums Überleben meiner Tomaten.
Die Wissenschaft warnt seit Jahrzehnten. Jetzt erleben wir die Folgen hautnah. Der Klimawandel ist keine ferne Zukunftsvision mehr, sondern unser Alltag. Während Politiker über Maßnahmen diskutieren, passen wir unseren Tagesablauf an. Früh morgens gießen, mittags im Schatten bleiben. Der heißeste Juni 2025 ist wahrscheinlich nur ein Vorgeschmack auf kommende Sommer.