Die Übernachtungspreise in Berliner Hotels sind im ersten Quartal 2024 spürbar gesunken. Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts kostete ein Hotelzimmer durchschnittlich 112 Euro – rund 8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Der Berliner Tourismus befindet sich in einer schwierigen Phase. «Die sinkenden Preise sind kein gutes Zeichen für unsere Branche», erklärt Thomas Lengfelder, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Berlin. Besonders besorgniserregend sei die Entwicklung angesichts steigender Betriebs- und Personalkosten. Mehrere Hotels in der Innenstadt haben bereits ihre Öffnungszeiten eingeschränkt oder Etagen geschlossen. Ein Spaziergang durch Mitte zeigt: Die Auslastung ist vielerorts rückläufig.
Experten sehen verschiedene Gründe für den Preisrückgang. Neben der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit spielt auch das veränderte Reiseverhalten nach der Pandemie eine Rolle. Die Deutschen urlauben verstärkt im eigenen Land, Geschäftsreisen bleiben jedoch aus. Touristen aus Übersee, besonders aus Asien, kehren nur langsam zurück.
«Wir erwarten eine Erholung zur Fußball-EM im Sommer«, so Lengfelder. Dennoch müsse die Politik die Rahmenbedingungen verbessern. Für Berlins Besucher bedeuten die gesunkenen Preise zumindest kurzfristig eine gute Nachricht – ein Städtetrip in die Hauptstadt ist derzeit besonders erschwinglich.