Als ich heute die Nachricht über den Maskendeal-Bericht sah, musste ich unwillkürlich an die hektischen Tage der Pandemie zurückdenken. Jetzt, Mitte 2025, wird diese Zeit erneut aufgerollt. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat den Bericht von Staatssekretärin Margaretha Sudhof zu den umstrittenen Maskengeschäften unter Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn scharf kritisiert.
«Der Bericht lässt zentrale Fragen unbeantwortet und verschleiert mehr als er aufklärt», erklärte ein Ausschussmitglied im vertraulichen Gespräch. Die Kritik entzündet sich besonders an der lückenhaften Darstellung der Preisgestaltung. Bei einigen Lieferanten wurden offenbar Preise gezahlt, die bis zu 60 Prozent über Marktdurchschnitt lagen. Mich erinnert das an die Goldgräberstimmung jener Tage. Erst letzte Woche sprach ich mit einer Pflegekraft, die mir erzählte, wie verzweifelt damals um jede Maske gerungen wurde.
Besonders brisant: Die Verbindungen zwischen Entscheidungsträgern und Lieferanten sollen nicht ausreichend dokumentiert sein. Der Bundesrechnungshof hat bereits eine erneute Prüfung angekündigt. Auch die Transparenzregeln, die nach dem Skandal eingeführt wurden, stehen auf dem Prüfstand.
Was bleibt, ist ein bitterer Nachgeschmack. Während die einen um ihre Existenz kämpften, machten andere offenbar das Geschäft ihres Lebens. Vielleicht ist es an der Zeit, nicht nur rückwärts zu blicken, sondern endlich verlässliche Strukturen für künftige Krisen zu schaffen.