Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat einen 20-jährigen Mann wegen Mitgliedschaft in der Terrororganisation «Islamischer Staat» (IS) angeklagt. Der Beschuldigte soll sich bereit erklärt haben, einen Messeranschlag auf Frauen und Kinder in der Düsseldorfer Innenstadt zu verüben. Laut Sicherheitskreisen wurde er im Februar dieses Jahres festgenommen, nachdem Ermittler auf seine Online-Aktivitäten aufmerksam geworden waren.
Der junge Mann radikalisierte sich offenbar über soziale Medien und pflegte Kontakte zu IS-Anhängern im Ausland. «Die digitale Radikalisierung junger Menschen stellt uns vor besondere Herausforderungen«, erklärt Kriminaldirektor Michael Weber. In seiner Wohnung fanden Ermittler IS-Propagandamaterial und Anleitungen zur Durchführung von Anschlägen.
Die Festnahme zeigt, wie wachsam die Sicherheitsbehörden in der Region sind. Ähnliche Fälle haben in den vergangenen Jahren immer wieder für Unruhe gesorgt. Als ich letzte Woche mit Anwohnern in der Altstadt sprach, war die Verunsicherung trotz erhöhter Polizeipräsenz spürbar.
Der Fall reiht sich ein in eine Serie von Ermittlungsverfahren gegen mutmaßliche IS-Sympathisanten in NRW. Die Behörden arbeiten mit Präventionsprogrammen gegen Extremismus, doch die Radikalisierung im Internet bleibt eine Gefahr. Der Prozess soll im Sommer beginnen und wird zeigen, wie die Justiz mit der anhaltenden Bedrohung durch islamistischen Terrorismus umgeht.