Rund 17 Prozent der 230.000 Straßenbäume gelten bereits als geschädigt, teilt die Umweltbehörde mit. Besonders alte Eichen und Linden leiden unter Trockenheit und steigenden Temperaturen, die sich auf Hamburgs Straßen besonders bemerkbar machen.
«Die Klassiker haben ausgedient», erklärt Baumexperte Jan Becker von der Hamburger Baumschule Bernhard von Ehren. «Wir brauchen jetzt Bäume, die mit extremen Wetterbedingungen zurechtkommen.» Bei Neupflanzungen setzt die Stadt vermehrt auf widerstandsfähige Arten wie den Amberbaum, die Hopfenbuche oder die Purpur-Erle. Diese Bäume stammen aus wärmeren Regionen und kommen mit den veränderten Bedingungen besser zurecht.
Wer durch Eimsbüttel oder die HafenCity spaziert, bemerkt bereits die neuen Baumarten. In den kommenden Jahren will Hamburg jährlich etwa 4.500 neue Bäume pflanzen. Der Bezirk Altona experimentiert bereits mit speziellen Bewässerungssystemen, die Regenwasser speichern und langsam abgeben.
Die Umstellung auf klimafeste Bäume kostet Zeit und Geld. «Es dauert 30 Jahre, bis ein Baum seine volle ökologische Funktion erfüllt», sagt Umweltsenator Jens Kerstan. Die Stadt investiert dennoch, denn die grünen Riesen sind unverzichtbar – sie filtern Schadstoffe, spenden Schatten und verbessern das Stadtklima. Hamburgs Baumbestand wandelt sich, aber seine Bedeutung bleibt.