Im Schatten der Platanen am Böllenfalltor hat Torsten Lieberknecht ein neues Kapitel aufgeschlagen. Der Wind der Veränderung weht durch Darmstadt. Nach dem Bundesliga-Abstieg suchen die Lilien ihren Rhythmus in Liga zwei. Die ersten sieben Spieltage brachten magere sieben Punkte – ein deutliches Signal für Handlungsbedarf.
«Wir müssen wieder mehr Inhalte reinbekommen», betont der neue Co-Trainer Ovid Hajou im Gespräch am Trainingsgelände. Seine Verpflichtung markiert einen taktischen Neuanfang. Die Trainingseinheiten haben spürbar an Intensität gewonnen. Spieler berichten von detaillierteren Analysen und klarer Kommunikation. Die Defensivarbeit steht im Fokus – verständlich bei bereits 14 Gegentoren.
Kapitän Fabian Holland wirkt entschlossen: «Wir haben die Länderspielpause genutzt, um an Grundlagen zu arbeiten.» Der erfahrene Linksverteidiger spricht aus, was viele denken: «Jeder muss sich hinterfragen.» Die Körpersprache auf dem Platz hat sich verändert. Beim Trainingsspiel gestern flog jeder Zweikampf mit voller Wucht. Auch Lieberknecht selbst scheint energetisiert.
Die kommenden Wochen werden entscheidend. Heimspiele gegen Elversberg und Schalke bieten Chancen zur Trendwende. Die Fans stehen weiter treu hinter dem Team. Ihre Leidenschaft bleibt ungebrochen. Vielleicht ist es genau diese Verbundenheit, die den Lilien wieder Flügel verleiht. Denn am Böllenfalltor war der Weg nie einfach, aber immer eine Herzensangelegenheit.