Studierende kämpfen um die Zukunft der Uni Hamburg
Über 2.000 Studierende versammelten sich gestern vor dem Hauptgebäude der Universität Hamburg, um gegen drohende Kürzungen zu protestieren. Die Wissenschaftsbehörde plant Einsparungen von mindestens 15 Millionen Euro im kommenden Jahr. «Das trifft uns alle direkt ins Herz», sagt Mira Schmidt vom AStA der Universität.
Die Sparpläne bedrohen besonders kleinere Fachbereiche wie die Latinistik und die Slavistik. Professorinnen und Dozenten fürchten um ihre Stellen, während Studierende sich Sorgen um wegfallende Seminare machen. Der Senat begründet die Kürzungen mit der angespannten Haushaltslage der Hansestadt. Professor Dr. Thomas Müller vom Institut für Sozialwissenschaften erklärt: «Eine Universität ist kein Wirtschaftsunternehmen. Bildung muss als Investition in die Zukunft verstanden werden.»
Die Demonstrierenden zogen durch das Grindelviertel bis zum Rathaus. Bei Wind und Regen hielten sie durch – typisch hamburgisch eben. Die Stimmung war trotz allem entschlossen. Die Wissenschaftsbehörde hat Gespräche mit der Universitätsleitung für nächste Woche angekündigt.
Die Sparmaßnahmen könnten das Profil der größten Hochschule Norddeutschlands nachhaltig verändern. Heute beraten die Fachschaftsräte über weitere Aktionen. Der Protest zeigt: Bildung bleibt ein heißes Eisen in der Elbmetropole.