Die Nidda in Frankfurt fließt wieder natürlicher. Seit gestern ist ein weiterer Abschnitt des Flusses zwischen der Eschersheimer Landstraße und der Heddernheimer Landstraße renaturiert. Das 1,5 Kilometer lange Teilstück kostete rund 3,2 Millionen Euro und soll die Artenvielfalt deutlich verbessern.
Der kanalisierte Fluss hat nun wieder sanfte Kurven und flache Uferbereiche. «Wir geben der Nidda ein Stück ihrer natürlichen Dynamik zurück», erklärt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig beim offiziellen Spatenstich. Statt steiler Betonwände prägen jetzt Kiesbänke und heimische Pflanzen das Ufer. An mehreren Stellen wurden Flachwasserzonen angelegt, die besonders Jungfischen und Amphibien Schutz bieten. Auch für Spaziergänger ist der neue Nidda-Abschnitt ein Gewinn – mehrere Sitzstufen laden zum Verweilen am Wasser ein.
Die Renaturierung ist Teil des EU-Programms «Lebendige Nidda» und wird vom Land Hessen mitfinanziert. Bereits am ersten Tag nach Fertigstellung konnte ich Eisvögel über dem neuen Flussabschnitt beobachten. Die leuchtend blauen Vögel gelten als Anzeiger für eine gesunde Gewässerqualität.
Bis 2027 sollen weitere Abschnitte folgen. Das Projekt zeigt, wie städtische Flusslandschaften wieder zu wertvollen Naturräumen werden können. Wo früher schnurgerade Wasserautobahnen flossen, kehrt nun langsam ein Stück Wildnis zurück – mitten in der Großstadt.