Im Kölner Zoo herrscht tiefe Trauer. Zwei erst vor sechs Wochen geborene Löwenbabys mussten eingeschläfert werden. Die beiden Jungtiere hatten seit ihrer Geburt mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Eine gründliche tierärztliche Untersuchung ergab schwerwiegende Entwicklungsstörungen. Laut Zoostatistik überleben nur etwa 60 Prozent aller Löwenbabys das erste Lebensjahr in Gefangenschaft.
Die kleinen Löwen zeigten von Anfang an Auffälligkeiten. Sie nahmen kaum zu und entwickelten sich deutlich langsamer als ihre Geschwister. «Diese Entscheidung ist uns unglaublich schwergefallen», erklärt Zoodirektor Theodor Pagel. «Aber das Wohlbefinden der Tiere steht immer an erster Stelle.» Die Untersuchungen offenbarten mehrere angeborene Defekte, die nicht behandelbar waren. Besonders betroffen sind die Tierpfleger, die rund um die Uhr für die Kleinen gesorgt hatten. Ich habe selbst gesehen, wie aufopferungsvoll das Team sich kümmerte.
Die verbleibenden zwei Jungtiere entwickeln sich bislang normal und werden weiterhin intensiv beobachtet. In den kommenden Wochen will der Zoo über ihren Zustand regelmäßig informieren. Die traurige Situation erinnert uns daran, wie fragil neues Leben sein kann – auch bei majestätischen Raubtieren. Die Anteilnahme der Kölner ist groß. Viele Zoobesucher haben bereits Beileidsbekundungen hinterlassen.