Ein weiterer Fall von Amtsanmaßung erschüttert Essener Bürger. Am Montagabend gab sich ein Mann im Stadtteil Altendorf als Polizist aus und bedrohte eine 50-jährige Frau. Nach Angaben der Polizei Essen stieg der Unbekannte gegen 22:30 Uhr an der Haltestelle Helenenstraße in dieselbe Straßenbahn wie das Opfer.
Der falsche Beamte zeigte der Frau einen vermeintlichen Dienstausweis und forderte sie zum Aussteigen auf. Als die Essenerin dies verweigerte, wurde der Mann handgreiflich. «Solche Taten verunsichern unsere Bürger zutiefst«, erklärt Hauptkommissar Werner Brandt. Die Zahl der gemeldeten Amtsanmaßungen ist in Essen im letzten Jahr um fast 15 Prozent gestiegen.
Der Täter wird als etwa 40 Jahre alt und 1,80 Meter groß beschrieben. Er trug eine dunkle Jacke mit aufgenähtem Polizei-ähnlichem Abzeichen. Besonders auffällig: Eine Narbe an der rechten Wange. Die Straßenbahnen der Linie 103 sind glücklicherweise mit Überwachungskameras ausgestattet, deren Aufnahmen nun ausgewertet werden.
Anwohner der Helenenstraße berichten von ähnlichen Vorfällen in den letzten Wochen. «Man fühlt sich nicht mehr sicher, wenn man nicht weiß, ob der Polizist echt ist«, sagt eine besorgte Anwohnerin. Die Polizei Essen bittet um Hinweise und erinnert daran, dass echte Polizisten sich stets mit Dienstausweis legitimieren und im Zweifelsfall die Echtheit über den Notruf überprüft werden kann.
