Der Berliner Senat entscheidet heute über einen neuen Gesetzentwurf zum Schutz der Kleingärten. Fast 70.000 Parzellen gibt es in der Hauptstadt – grüne Oasen, die für viele Berliner unverzichtbar sind. Jede zwölfte Grünfläche in Berlin ist eine Kleingartenanlage, wie Zahlen der Senatsverwaltung zeigen.
Der Gesetzentwurf soll dauerhaften Schutz für die verbliebenen Kleingartenanlagen bieten. In den letzten Jahren mussten bereits mehrere Anlagen Bauprojekten weichen. «Wir brauchen endlich Rechtssicherheit für unsere Gärten«, sagt Gundula Schmidt vom Berliner Kleingartenverband. Die Nachfrage nach den grünen Parzellen ist ungebrochen hoch – auf einen freien Garten kommen derzeit etwa 15 Bewerber.
Besonders umstritten ist die Frage der Bestandssicherung. Der Entwurf sieht vor, dass etwa 80 Prozent der Flächen dauerhaft geschützt werden sollen. Die restlichen Anlagen erhalten einen Bestandsschutz von mindestens zehn Jahren. Kritiker bemängeln, dass dies nicht ausreicht. Bei meinem Besuch in der Kolonie «Freiheit» in Neukölln spürte ich die Verunsicherung vieler Pächter deutlich.
Die Kleingärten sind mehr als nur Freizeitflächen. Sie dienen dem Klimaschutz, der Artenvielfalt und dem sozialen Zusammenhalt in der Stadt. Eine endgültige Entscheidung wird für Herbst erwartet. Bis dahin bleibt die Zukunft vieler grüner Inseln in Berlin ungewiss.