In Gerresheim wächst der Unmut über die geplante Umwandlung der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft an der Heyestraße in eine Wohnungslosenunterkunft. Rund 120 Anwohner versammelten sich am Dienstagabend zu einer spontanen Protestaktion vor dem Gebäude. Laut Bezirksverwaltung wurden die Bewohner nicht rechtzeitig über die neue Nutzung informiert, die bereits Anfang Juli starten soll.
«Die Kommunikation der Stadt war katastrophal», erklärt Martin Volkenrath, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung 7. Besonders problematisch sei die Nähe zur Grundschule und zum Kindergarten. Die Anwohner befürchten zunehmende Probleme mit Alkohol und Drogen im Viertel. Familie Mertens, die direkt gegenüber wohnt, sorgt sich besonders um die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg.
Die Stadtverwaltung verteidigt das Vorhaben und verweist auf den steigenden Bedarf an Unterkünften für Wohnungslose in Düsseldorf. «Wir müssen soziale Verantwortung übernehmen», betont Sozialdezernent Burkhard Hintzsche. Trotzdem verspricht die Stadt nun einen runden Tisch mit Anwohnern und mehr Sicherheitsmaßnahmen. In Gerresheim erinnert man sich noch gut an die anfänglichen Bedenken bei der Flüchtlingsunterkunft, die sich später zerstreuten.
Die Bezirksvertretung fordert nun eine Verschiebung des Starts und bessere Information. Eine Entscheidung wird für kommende Woche erwartet. Der Fall zeigt einmal mehr: Bei solchen Projekten ist die frühzeitige Einbindung der Nachbarschaft entscheidend für die Akzeptanz.