In Wilhelmsburg gingen gestern mehr als 3.000 Menschen auf die Straße, um gegen die drohende Schließung des Krankenhauses Groß-Sand zu protestieren. Das Krankenhaus, das seit 154 Jahren besteht, soll Ende März 2025 geschlossen werden. Laut einer Umfrage des Stadtteilbeirats sind 98 Prozent der Anwohner gegen die Schließung.
«Unser Krankenhaus ist lebensnotwendig für den Stadtteil», betonte Initiativensprecher Manuel Humburg während der Demonstration. Die medizinische Versorgung für die 57.000 Einwohner Wilhelmsburgs sei ohne Groß-Sand nicht gesichert. Besonders ältere Menschen und Familien wären von längeren Anfahrtswegen betroffen. Der katholische Träger Ansgar Gruppe begründet die Schließung mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Personalmangel.
Vor Ort spürt man die tiefe Verbundenheit der Wilhelmsburger mit ihrem Krankenhaus. Eine ältere Dame erzählte mir mit Tränen in den Augen, dass sie hier geboren wurde und später ihre eigenen Kinder zur Welt brachte.
Die Bürgerinitiative «Groß-Sand muss bleiben» sammelte bereits über 12.000 Unterschriften und plant weitere Aktionen. Die Gesundheitsbehörde prüft alternative Konzepte. Was hier auf dem Spiel steht, ist mehr als nur ein Gebäude – es ist ein Stück Sicherheit und Identität für die Elbinsel.