In Ottobrunn bei München hat ein zwölfjähriges Mädchen am Dienstagabend einen gefährlichen Übergriff abgewehrt. Laut Polizeiangaben bedrohte ein 35-jähriger Mann das Kind mit einem Messer in der Nähe des Phönixbads. Die Zahl der Bedrohungsdelikte gegen Minderjährige ist im Landkreis München im vergangenen Jahr um fast 12 Prozent gestiegen.
Das Mädchen zeigte bemerkenswerte Geistesgegenwart. Als der Täter kurz abgelenkt war, ergriff sie das Messer und flüchtete. «Die Reaktion des Kindes war erstaunlich besonnen in dieser lebensbedrohlichen Situation», erklärt Hauptkommissar Thomas Weber vom Polizeipräsidium München. Der Mann konnte kurz darauf in der Nähe festgenommen werden. Die Ermittlungen deuten auf eine psychische Erkrankung hin. Er befindet sich inzwischen in psychiatrischer Behandlung. Der Bürgermeister von Ottobrunn hat bereits zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen rund um beliebte Freizeiteinrichtungen angekündigt. Als ich gestern am Tatort war, beobachtete ich zahlreiche besorgte Eltern, die ihre Kinder nicht mehr allein zum Schwimmbad gehen lassen wollen.
Die Zwölfjährige blieb körperlich unverletzt, wird aber psychologisch betreut. Der Vorfall löste Diskussionen über Sicherheit im öffentlichen Raum aus. Die Gemeinde plant einen Informationsabend zum Thema Selbstschutz für Kinder und Jugendliche. Dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist, dass wir Kindern nicht nur Vorsicht, sondern auch selbstbewusstes Handeln in Gefahrensituationen vermitteln.