Die Immobilienpreise in Berlin steigen weiter unaufhaltsam. Eine aktuelle Studie zeigt, dass selbst gut verdienende Haushalte mit monatlich 5.000 Euro netto kaum noch eine Familie-Wohnung finanzieren können. In der Hauptstadt kostet der Quadratmeter durchschnittlich 5.280 Euro – ein trauriger Rekord für viele Berliner.
Der Traum vom Eigenheim zerplatzt für immer mehr Menschen. Selbst in Randlagen müssen Käufer tief in die Tasche greifen. «Die Schere zwischen Einkommen und Immobilienpreisen öffnet sich dramatisch», erklärt Immobilienexperte Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft. Wer heute in Friedrichshain eine 100-Quadratmeter-Wohnung kaufen will, braucht über eine halbe Million Euro. Als langjährige Beobachterin des Berliner Wohnungsmarktes sehe ich zunehmend verzweifelte Gesichter bei Besichtigungen. Besonders Familien mit Kindern trifft es hart, wenn selbst gutverdienende Eltern keine bezahlbare Bleibe finden. Der Berliner Mieterverein berichtet von steigenden Anfragen zur Mietberatung, da viele den Traum vom Eigentum aufgeben müssen.
Für die Zukunft sieht es nicht rosiger aus. Die Bezirke planen zwar mehr Neubauten, doch die Preise werden weiter steigen. Das soziale Gefüge der Kieze verändert sich spürbar – wo früher Kreative wohnten, ziehen jetzt Großverdiener ein. Die alte Berliner Mischung geht verloren, und mit ihr ein Stück Hauptstadtcharakter.