Die Berliner Polizei hat gestern Abend im öffentlichen Nahverkehr verstärkte Kontrollen gegen Messer durchgeführt. Zwischen 17 und 22 Uhr wurden mehr als 200 Fahrgäste in Bussen und Bahnen überprüft. Die Beamten stellten dabei sieben verbotene Messer sicher. Diese Aktion ist Teil einer neuen Strategie gegen die steigende Messerkriminalität in der Hauptstadt.
Mit Schwerpunkt auf U-Bahnlinien und Busverbindungen in Neukölln, Wedding und am Alexanderplatz kontrollierten die Einsatzkräfte gezielt jüngere Männer. «Wir reagieren damit auf die Zunahme von Messerangriffen im Stadtgebiet», erklärte Polizeisprecher Martin Weber. Die Kontrollen sollen das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste stärken. Bei meinem Besuch am Kottbusser Tor beobachtete ich, wie die meisten Passanten die Polizeipräsenz begrüßten. Einige kritisierten jedoch die Auswahl der Kontrollierten als diskriminierend. Die BVG unterstützt die Maßnahmen und stellt eigenes Sicherheitspersonal zur Verfügung.
Die Kontrollen werden in den kommenden Wochen fortgesetzt, kündigte die Polizei an. Besonders an Wochenenden und zu später Stunde sind weitere Einsätze geplant. Wer ein Messer dabei hat, muss mit Bußgeldern rechnen. Die Berliner nehmen die Maßnahmen mit gemischten Gefühlen auf – zwischen Erleichterung über mehr Sicherheit und Sorge vor übermäßiger Kontrolle.