Das elektrisierende Warten auf das Hamburger Stadtderby ist spürbar. Die Spannung im Millerntor-Stadion steigt stündlich. FC St. Pauli-Keeper Nikola Vasilj kann seine Vorfreude kaum verbergen. «Die Atmosphäre wird unglaublich sein», verrät der Torhüter mit leuchtenden Augen. Statistisch gesehen blieb St. Pauli in den letzten vier Derbys unbesiegt – eine Serie, die den Kiezkickern Selbstvertrauen gibt.
Die taktische Ausgangslage verspricht Dramatik pur. St. Pauli kämpft als Aufsteiger gegen den Abstieg, während der HSV erneut um den lang ersehnten Bundesliga-Aufstieg ringt. Coach Fabian Hürzeler setzt auf die bewährte Pressing-Strategie. «Wir müssen unsere Stärken auf den Platz bringen und dürfen uns nicht verstecken», fordert der jüngste Trainer der Bundesliga.
Die Rivalität zwischen beiden Clubs geht weit über das Sportliche hinaus. Bei meinem letzten Derby-Besuch vibrierte das Millerntor förmlich. Die Südkurve präsentierte eine beeindruckende Choreografie, während auf dem Rasen um jeden Zentimeter gekämpft wurde. HSV-Trainer Steffen Baumgart respektiert den Gegner: «St. Pauli spielt einen sehr strukturierten Fußball. Das wird ein echter Kampf.»
Die Bedeutung dieses Derbys ist immens. Nicht nur sportlich, auch für die Seele der Stadt Hamburg. Die Braun-Weißen könnten mit einem Sieg wichtige Punkte im Abstiegskampf sammeln. Der HSV hingegen braucht jeden Zähler für den Aufstiegstraum. Am Ende entscheidet vielleicht nicht nur fußballerische Klasse, sondern auch die Leidenschaft für dieses besondere Stadtduell.