Berliner Polizei stellt in Pankower Wohngebiet über eine Tonne illegale Pyrotechnik sicher. Die gestrige Razzia in einem Wohnhaus an der Prenzlauer Promenade brachte erschreckende Mengen gefährlicher Feuerwerkskörper ans Licht. Laut Polizeisprecherin wurden mehr als 1.100 Kilogramm explosive Materialien in einer Privatwohnung entdeckt – mitten im dicht besiedelten Kiez.
Die Beamten wurden durch einen anonymen Hinweis auf das illegale Lager aufmerksam. Bei der Durchsuchung fanden sie neben handelsüblichen Böllern auch selbst hergestellte Sprengsätze und nicht zugelassene Importware aus Osteuropa. «Diese Menge hätte bei unsachgemäßer Lagerung oder einem Brand katastrophale Folgen für das gesamte Wohnhaus haben können«, erklärt Brandschutzexperte Michael Weber.
Was die Sache besonders brisant macht: Bereits im Vorjahr wurden in Berlin-Neukölln ähnliche Funde gemacht. Die Nachfrage nach illegaler Pyrotechnik steigt vor Silvester merklich an. Wer durch Pankow läuft, bemerkt schon jetzt vereinzelte Knallgeräusche – obwohl der Verkauf legaler Feuerwerkskörper erst ab 28. Dezember erlaubt ist.
Die beschlagnahmten Materialien wurden von Spezialisten gesichert und abtransportiert. Gegen den 42-jährigen Wohnungsinhaber wird nun wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt. Die Anwohner zeigen sich erleichtert. «Wir haben alle Glück gehabt«, sagt eine Nachbarin kopfschüttelnd, «sowas in einem normalen Wohnhaus – unvorstellbar.«