Die Hauptstadtregion wächst weiter. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts verzeichneten Berlin und Brandenburg im ersten Quartal 2024 einen deutlichen Bevölkerungszuwachs. Allein in Berlin stieg die Einwohnerzahl um 18.300 Personen – der stärkste Anstieg seit der Pandemie.
Die Entwicklung zeigt klare Muster. Besonders beliebt sind die Randbezirke Berlins und das Berliner Umland. «Wir sehen eine anhaltende Suburbanisierung», erklärt Dr. Martina Weber vom Institut für Stadtforschung. «Familien suchen bezahlbaren Wohnraum mit mehr Grün, bleiben aber in Pendeldistanz zum Arbeitsplatz.» Gleichzeitig bleibt die Innenstadt attraktiv für jüngere Menschen und internationale Zuzügler.
Als Berlinerin fällt mir auf, wie sich manche Kieze sichtbar verändern. Neue Gesichter, neue Läden, mehr Kinder in den Parks. Der Wohnungsmarkt reagiert bereits. Die Mietpreise stiegen im Umland um durchschnittlich 5,2 Prozent. Auch Brandenburgs Infrastruktur wächst mit – sechs neue Kitas wurden allein in Potsdam eröffnet.
Diese Entwicklung stellt die Region vor Herausforderungen. Verkehrsanbindungen müssen verbessert, Schulplätze geschaffen werden. «Wir planen langfristig», versichert Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert. Das Wachstum könnte die Hauptstadtregion stärken – wenn die Infrastruktur mithält und bezahlbarer Wohnraum nicht zum Luxusgut wird.