Zwei Kinder wurden gestern Nachmittag im Münchner Stadtteil Berg am Laim von einer Straßenbahn erfasst und lebensgefährlich verletzt. Der Unfall ereignete sich gegen 16:30 Uhr an der Kreuzung Baumkirchner Straße/Schlüsselbergstraße, einer stark frequentierten Verkehrsader im Osten der Stadt. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der dritte schwere Unfall mit Straßenbahnen in München seit Jahresbeginn.
Die beiden Jungen im Alter von acht und zehn Jahren überquerten offenbar bei Rotlicht die Gleise, als die herannahende Tram der Linie 19 sie erfasste. Der Straßenbahnfahrer leitete sofort eine Notbremsung ein, konnte den Zusammenstoß jedoch nicht mehr verhindern. «Die ersten Minuten nach dem Unfall waren dramatisch. Passanten leisteten sofort Erste Hilfe, bis der Rettungsdienst eintraf», berichtete Polizeisprecher Michael Riedl. Die Kinder wurden mit schwersten Verletzungen in die Kinderklinik Schwabing gebracht.
Augenzeugen beschreiben, dass die beiden Jungen in ein Gespräch vertieft waren und die rote Ampel möglicherweise übersehen haben. Ein besonders erschütternder Anblick für uns Münchner, die diese Kreuzung täglich passieren. Die Verkehrswacht München hat erst kürzlich auf die Gefahren an Straßenbahnhaltestellen hingewiesen.
Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang dauern an. Der Straßenbahnfahrer erlitt einen Schock und wird psychologisch betreut. Die MVG prüft nun zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen an der Unfallstelle. Dieser Vorfall erinnert eindringlich daran, wie schnell im hektischen Stadtverkehr lebensgefährliche Situationen entstehen können – besonders für unsere Kleinsten.