In Berliner Bezirken Kreuzberg und Neukölln fielen gestern Abend Schüsse. Zwei Männer wurden verletzt, die Täter sind flüchtig. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot aus. Allein im vergangenen Jahr registrierte die Berliner Polizei über 250 Fälle von Schusswaffengebrauch im Stadtgebiet.
Ein 26-Jähriger erlitt in Kreuzberg eine Schussverletzung am Bein. In Neukölln wurde ein 31-Jähriger am Oberkörper getroffen. Beide Opfer befinden sich im Krankenhaus, schweben aber nicht in Lebensgefahr. «Wir ermitteln in alle Richtungen und prüfen mögliche Zusammenhänge zwischen den Vorfällen», erklärte Polizeisprecher Martin Halweg. Die Tatorte wurden weiträumig abgesperrt. Anwohner berichten von hektischer Betriebsamkeit und Hubschraubereinsatz über den betroffenen Kiezen.
Die Stimmung vor Ort ist angespannt. Viele Anwohner kennen das Geräusch von Polizeisirenen nur zu gut. Der Kiez wirkt am Morgen danach scheinbar normal, doch die Verunsicherung ist spürbar. Mehrere Zeugen wurden bereits befragt.
Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Ob die Taten mit Bandenkriminalität zusammenhängen, wird untersucht. Experten sehen einen besorgniserregenden Trend zur zunehmenden Gewaltbereitschaft in bestimmten Milieus. Die Frage bleibt: Wie können solche Vorfälle künftig verhindert werden?