Die Frankfurter Innenstadt verwandelte sich am Samstag in ein buntes Meer aus Regenbogenfahnen. Über 13.500 Menschen nahmen am Christopher Street Day (CSD) teil, um für die Rechte von LGBTQ+ Menschen zu demonstrieren. Der Fokus lag dieses Jahr besonders auf dem umstrittenen Selbstbestimmungsgesetz-Verordnungsentwurf des Bundesinnenministeriums.
«Was hier passiert, ist ein direkter Angriff auf unsere Gemeinschaft», erklärte Joachim Letschert vom CSD-Organisationsteam. Die Demonstration zog vom Römerberg durch die Innenstadt zum Opernplatz. Viele Teilnehmer trugen Plakate mit Aufschriften wie «Trans Rights Are Human Rights». Der Protest richtete sich konkret gegen den Entwurf, der nach Ansicht der Demonstrierenden die Rechte von Transpersonen einschränken würde. Besonders die vorgesehenen Regelungen für Umkleidekabinen und sanitäre Anlagen stoßen auf Widerstand. Als langjährige Beobachterin der Frankfurter CSD-Bewegung fällt mir auf, dass die Stimmung dieses Jahr besonders kämpferisch wirkt.
Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef zeigte sich solidarisch mit den Demonstrierenden. Die Stadt stehe für Vielfalt und Akzeptanz. Die Veranstalter kündigten bereits weitere Protestaktionen an, sollte der Entwurf nicht überarbeitet werden. Der CSD zeigt einmal mehr: In Frankfurt ist der Kampf für Gleichberechtigung nicht nur ein Sommerfest, sondern gelebte Überzeugung.