Als ich heute Morgen meine Runde durch die Kieler Innenstadt drehte, übertönte plötzlich Sirenengeheul das geschäftige Treiben. Ein Einsatzwagen raste vorbei – Alltag in unserer Hafenstadt und doch immer wieder ein Moment, der aufhorchen lässt.
Die Polizeimeldungen der letzten Tage zeigen ein ungewöhnliches Muster. Besonders die Zahl der Fahrraddiebstähle im Umkreis der Christian-Albrechts-Universität hat um 28 Prozent zugenommen. «Wir empfehlen dringend, hochwertige Schlösser zu verwenden und Fahrräder anzuschließen», betont Hauptkommissarin Lehmann im Gespräch. An meinem eigenen Rad hatte ich letzte Woche nur einen schnellen Bügelschloss-Check gemacht. Glück gehabt!
Gleichzeitig häufen sich Meldungen über Autoaufbrüche im Westufer-Bereich. Die Täter haben es besonders auf Navigationsgeräte und Laptops abgesehen. Dabei nutzen sie oft die Unachtsamkeit der Besitzer, die Wertsachen sichtbar im Fahrzeug zurücklassen. Ich erinnere mich an den Schreck, als meine Nachbarin morgens vor ihrem aufgebrochenen Wagen stand. Ihr Rucksack war weg – samt Arbeitslaptop.
Der Kieler Präventionsrat hat nun eine Initiative gestartet, um Bürger besser zu informieren. «Kleine Verhaltensänderungen können großen Schutz bieten», erklärt die Vorsitzende Petra Willms.
In den kommenden Wochen werden Informationsveranstaltungen in allen Stadtteilen angeboten. Es ist ein bemerkenswertes Zusammenspiel von Behörden und Bürgern, das unsere Stadt sicherer machen soll. Vielleicht ist es genau dieses gemeinschaftliche Handeln, das Kiel bei aller Großstadtdynamik so lebenswert macht.