Die kritische Situation bei Dynamo Dresden spitzt sich zu. Nach der vierten Niederlage in Folge gegen den VfB Stuttgart II (0:1) steht Trainer Thomas Stamm zunehmend unter Druck. «Wir müssen unsere Chancen konsequenter nutzen», mahnte der 41-Jährige am Spielfeldrand mit ernster Miene. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: In den letzten vier Spielen erzielte das Team nur zwei Tore bei 56 Torschüssen.
Die fehlende Durchschlagskraft im Angriff entwickelt sich zum Hauptproblem der Schwarz-Gelben. «Effizienz ist momentan unser größtes Thema», betonte Stamm nach dem Abpfiff. «Wir erspielen uns gute Möglichkeiten, aber der letzte Pass, der letzte Kontakt – da fehlt uns aktuell die Präzision.» Besonders auffällig war dies in der 63. Minute, als Jakob Lemmer völlig freistehend aus acht Metern über das Tor schoss. Die Fans auf der K-Block reagierten mit einer Mischung aus Entsetzen und Resignation. Der Sportdirektor Thomas Brendel stärkt trotz der Krise seinem Trainer den Rücken: «Thomas macht einen guten Job. Die Mannschaft spielt ansehnlichen Fußball, nur das Ergebnis stimmt nicht.»
Die Atmosphäre im Rudolf-Harbig-Stadion war trotz der Niederlage beeindruckend. 28.713 Zuschauer unterstützten ihr Team lautstark bis zum Schlusspfiff. Die Dynamo-Anhänger spüren: Die Qualität im Kader ist vorhanden, nur die Ergebnisse fehlen. Mit Blick auf das kommende Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Essen steht das Team vor einer richtungsweisenden Partie. Der Fußball kann so grausam sein – manchmal trennen Zentimeter über Erfolg und Misserfolg.