Die Essener Polizei hat einen überraschenden Fund im Keller des Präsidiums gemacht. Bei Aufräumarbeiten entdeckten Beamte originale Akten zur Entführung des Aldi-Erben Theo Albrecht aus dem Jahr 1971. Diese historischen Dokumente galten bisher als verschollen und bieten neue Einblicke in einen der spektakulärsten Kriminalfälle der deutschen Nachkriegszeit.
«Es war wie ein Schatz unter Staub», erklärt Polizeisprecher Peter Müller. Die Akten enthalten bislang unbekannte Details zur 17-tägigen Entführung des Discount-Pioniers, für den damals 7 Millionen Mark Lösegeld gezahlt wurden. Besonders interessant sind handschriftliche Notizen der Ermittler und Original-Fotos vom Tatort. Als Essener Institution ist Aldi tief in der Stadtgeschichte verwurzelt – der Fund weckt Erinnerungen an eine Zeit, die viele ältere Bürger noch gut kennen.
Die Stadt plant nun eine kleine Ausstellung im Polizeimuseum. Kriminalhistoriker betrachten die Akten als wertvolles Zeitdokument. «Solche authentischen Unterlagen helfen uns, Ermittlungsmethoden der 70er Jahre zu verstehen», sagt Professor Werner Schmidt von der Universität Duisburg-Essen. Die Dokumente werden aktuell digitalisiert und von Experten ausgewertet. Für die Essener Polizei ist der Fund ein Glücksfall – manchmal liegen die größten Überraschungen eben im eigenen Keller.