Berlin erlebte am Freitagabend ein kraftvolles Zeichen lesbischer Sichtbarkeit. Rund 4600 Menschen zogen beim Dykemarch unter dem Motto «Lesbische Sichtbarkeit stärken!» durch die Straßen von Kreuzberg und Neukölln. Die Teilnehmerzahl übertraf damit die Erwartungen der Veranstalterinnen und zeigte eine wachsende Solidarität in der Hauptstadt.
Der bunte Demonstrationszug startete am Mariannenplatz und führte durch bekannte Kieze bis zum Hermannplatz. Überall waren Regenbogenfahnen und selbstgestaltete Schilder zu sehen. «In einer Zeit, in der queere Menschen vermehrt angefeindet werden, ist diese Sichtbarkeit wichtiger denn je», erklärte Organisatorin Lena Herrmann. Die Stimmung war trotz des ernsten Anliegens ausgelassen. Eine Teilnehmerin tanzte auf einem geschmückten Lastenrad, während andere Sprechchöre anstimmten. Man spürte die besondere Energie, die den Dykemarch seit Jahren auszeichnet.
Die Polizei begleitete die Demonstration, musste jedoch nicht eingreifen. Nach dem Umzug feierten viele Teilnehmerinnen noch bis in die Abendstunden bei einem Community-Fest weiter. «Wir kommen wieder – nächstes Jahr noch stärker», kündigten die Veranstalterinnen bereits an. Der Dykemarch bleibt nicht nur ein politisches Statement, sondern auch ein fester Bestandteil Berlins vielfältiger Protestkultur.