Berlins neue Wasserlage lädt zum Verweilen ein. Die Freitreppe am Humboldt-Forum wurde gestern nach dreijähriger Bauzeit offiziell eröffnet. Mehr als 1.000 Berlinerinnen und Berliner kamen zur feierlichen Einweihung des 38 Millionen Euro teuren Projekts an der Spree. Die 40 Meter breite Treppe verbindet nun das Humboldt-Forum direkt mit dem Wasser.
Der Zugang zur Spree war lange Zeit durch Straßen und Parkplätze versperrt. „Berlin wendet sich endlich wieder seinem Fluss zu», erklärte Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler bei der Eröffnung. Die neue Uferpromenade erstreckt sich über 300 Meter und schafft einen attraktiven öffentlichen Raum. Als ich gestern Nachmittag dort war, hatten bereits zahlreiche Berliner die Stufen in Beschlag genommen. Mit Kaffee und Picknickdecken genossen sie die Spätsommersonne am Wasser.
Die Freitreppe ist Teil eines größeren Konzepts zur Wiederbelebung der historischen Mitte. Anwohner Markus Schmidt findet: „Endlich haben wir einen Ort, wo man die Spree wirklich erleben kann.» Die Installation von Bänken, Bäumen und Beleuchtung soll den Bereich auch abends attraktiv machen. Kritiker bemängeln allerdings die hohen Kosten des Projekts.
In den kommenden Jahren sollen weitere Uferbereiche für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die neue Freitreppe zeigt, wie städtische Flusslandschaften wieder zu lebendigen Treffpunkten werden können. Wat lange währt, wird endlich jut – die Berliner haben ihre Spree zurück.